Archiv der Kategorie: Gewusst wie

Colour the streets, unleash the web

I had a fascinating personal „social media moment“ today:

I took this photo from the 1st floor of Berlins well-known digital nomad café St. Oberholz. It shows the Rosenthaler Platz, a vivid crossing in the middle of Berlin. Naturally, this place is normally not painted, but plain grey as street asphalt happens to be.

Minutes before, bikers had poured paint from big boxes in front of cars that waited for green lights. So the cars and their wheels, if the driver wanted it or not, became the brush tool for this guerilla public art piece.

I could gather the info that the action had no commercial background but can rather be connected to the movement and idea of „reclaim the city“. Activists taped posters on the lights reading „abwaschbar, biologisch, abbaubar“ to ensure that the paint did no real long term harm to the junction. I still think that most of those car drivers will freak out back home seeing their wheels and Karosserie coloured over and over…

UPDATE: Berliner Zeitung reports:

Feuerwehr und BSR mühten sich am Sonntag vergeblich, den Asphalt von den Farbschlieren zu befreien. Zum Ärger der motorisierten Verkehrsteilnehmer, denn die bunten Streifen sehen zwar schön aus, irritieren aber auch beim Fahren.

UPDATE II: Video from just/blogsport and more pics at urbanshit – thanks guys!

UPDATE III: Did I mention that there was a journalist from the Netherlands around?! Photo today in print edition of De Telegraaf

So I shot this pic with my mobile and posted it on Twitpic combined with a Tweet (short message on Twitter). It got me about 30 more than 50 ReTweets (= citations on Twitter) or mentions (@dkomm) so far, which for an A-Web-Opinion-Leader might not sound much, but is for me a personal record. This minute I’m posting, the photo got 760 950 1118 2986 3624 views online.

Think about the „art“ and the action what you want to, but I find it highly fascinating how this news spread so quickly and how a well regarded action on street made its way through the web.

(Berliner) Designer

So, das musste ich mal aus meinem Kopf raus schreiben. Eine Liste von Top-Designern, meist aus Berlin, häufig nachhaltig orientiert. Ohne Wertung und bestimmt wieder wen vergessen (meldet euch!). Bitte beauftragen Sie:

www.10hoch16.de

www.schoener-waers.de

www.wurstsack.com

www.benju.net

www.propandesign.de

www.yourneighbours.de

www.everybodyalltogether.com

www.jonasundderwolf.de

www.formdusche.de

www.nomoresleep.net

www.anders-gestalten.de

www.nonstopnerds.com

www.9c0.de

www.andreanienhaus.de

Klimapräsident Nasheed in Berlin: „Those last two lines cloud the facts“

Der maledivische Präsident Mohamed Nasheed kam nach Merkel-Besuch heute früh an die FU Berlin. Weltweit bekannt wurde Nasheed durch die erste Parlamentssitzung unter Wasser, mit der er medientauglich auf die Folgen des Klimawandels hinwies. Der kleine Staatschefs eines kleinen Inselstaates zeigte sich als ein seltener Aktivist an der Staatsspitze. Eindringlich regte sich Nasheed über den „E-Mail Leak“ kurz vor den Klimaverhandlungen in Kopenhagen im Dezember 09 auf – scheinbar gezielt vor dem Gipfel platziert, gelangten E-Mails von Wissenschaftlern des IPCC an die Öffentlichkeit, die Uneinigkeit über das Klimathema suggerierten und von der Presse stark aufgebauscht wurden.

„The science is straight“, bekräftigte Nasheed, dass einige Unstimmigkeiten in E-Mails nicht das insgesamt warnende Ergebnis des Klimaberichts unterminieren könnten. „Where is the investigative journalism to reveal this conspiracy?“, sandte Nasheed auch eine Kritik an die Medien. Wenn Journalisten heute von seinem Auftritt in Berlin berichten würden, würde es in den letzten zwei Zeilen wieder beiläufig um den Mailskandal gehen, „and those two lines cloud the facts“ – diese zwei Zeilen säen die Zweifel im unbescholtenen Bürger.

In spätestens zehn Jahren wollen die Malediven klimaneutral wirtschaften und somit ein Beispiel setzen, das sich eine grün orientierte Wirtschaft ebenso rentieren kann. Als Kernproblematik der bislang gescheiterten Klimaverhandlungen machte Nasheed das Mißtrauen von Entwicklungsstaaten ggü. Industriestaaten aus. „Developing countries must no longer think that the industrialized nations want to halt their development using the climate argument – we have to move on from the past“. Der UN-Prozess müsse radikal vereinfacht werden, damit die Substanz wieder in den Vordergrund treten könne. Ein Lob schließlich für unsere Kanzlerin: „Angela was the only head of state [from the industrialized nations] in Copenhagen that stood on the side of the island states.“

Der Mann, den sie Frisur nannten

Vielen Dank an Carmen für dieses und viele weitere Fotos vom Nest

Sinkende Besucherzahlen auf dem Blog, stagnierende Follower bei Twitter, es ist Zeit, mal wieder was hören zu lassen. Die Zeiten sind besonders. Am 6. Februar werde ich 30 Jahre alt, doch von telefonischen Glückwünschen rate ich ab, denn ich setze mich nach Südafrika ab. Mit Dame im Gepäck habe ich nun kurz vor Toresschluss den Kontinentalsprung geschafft, was einen gewissen Stolz, gehörige Vorfreude und Spannung erzeugt. Zurück lasse ich eine kleine Agentur, die bereits Großes geleistet hat und noch nicht mal ein Jahr alt ist – ich bin stolz auf euch!

So kurz vor 30 werden die Dinge langsam etwas klarer. Ich lese fürchterlich links klingende Bücher und Stück für Stück entsteht ein Bild von einer Welt geprägt von Globalisierung, Klimawandel, struktureller Ungerechtigkeit, politischem Versagen auf breiter Front. Das ist jetzt keine wütende Ansage, sondern lässt sich nachlesen. Ich möchte in diesem Jahr weiter darüber informieren und mich auch engagieren, wenn möglich natürlich per Aufträgen, sodass wir auch unser Unternehmen weiter voran bringen können. Denn, das sei nochmal erwähnt, Nest will am (öko)sozialen Wandel mitgestalten, also für Kunden schaffen & machen, die unsere Welt besser machen. Die zwei häufigsten Fragen dabei: „Was macht ihr eigentlich genau?“ dicht gefolgt von „Und womit verdient ihr euer Geld?“. Zu 1): NGOs und nachhaltige Unternehmen beraten, wie sie das Web 2.0 für sich nutzen können. 2010 bewegen wir uns außerdem stärker in Richtung Events & Kampagnen. Zu 2): Genau damit. Es geht. Spaß, Sinn & ein gediegenes Einkommen sind möglich. News!

Es wäre eigentlich an der Zeit für den großen Rückblick, aber dazu fehlt wohl gerade Ruhe und Muße. Kurz gefasst: Ich bin glücklich und dankbar für sehr Vieles und für sehr Viele und werde heute wohl mal ein Buch lesen. Montag, Dienstag geschäftliches abhandeln, am Mittwoch geht es über Düsseldorf und Dubai nach Kapstadt. Da lässt sich nicht meckern. Macht es gut und bis Ende Februar, zurück in shabby-chic Berlin.

Gesucht: Web-Designer & Programmierer

mögliche welt

Bei Projekt 1+2 ehrenamtliche Vorleistung mit Aussicht auf Folgeauftrag bei Einspringen von Financiers, bei 3+4 werden Marketer/Fundraiser per Provision bezahlt – lässt sich leider nicht anders gestalten und sind meinerseits auch „Herzensprojekte“. Bei Interesse bitte direkt bei mir melden: daniel@nest.im

Projekt 1

Webseite mit illustrierter Deutschlandkarte und interaktiven Funktionen, die satirisch auf die Störfälle von Atomkraftwerken hinweist und zum Umstieg auf Ökostrom animiert. User sollen auf den nächsten Störfall wetten können. Programmierer plus Designer gesucht.

Update: Treffen hierzu noch dieses Jahr in Berlin – bei Interesse bitte Mail an mich.

Projekt 2

Landing Page für einen „Dialog für Deutschland“ – schlichte Mailregistrierung und knackiges Design. Langfristiges Ziel: Neues Social Network für mehr direkte Demokratie und die Aktivierung von 1 Mio. Bürger zur Partizipation an gesellschaftlichen Problemen. Vgl. Echo

Projekt 3

Auftreiben eines langfristigen Sponsors für einen etablierten Veranstaltungsraum für Kreative in Berlin-Mitte. Der Sponsor tritt mit einer spannenden Zielgruppe in Kontakt und könnte etwa einen Teil der Miete abnehmen, dafür eigene Veranstaltungen initiieren.

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Projekt 4

Fundraising/Sponsoring der Aktion „Fossil of the Day“ in Berlin. Hierbei liefern Klima-Aktivisten täglich satirische Preise an die größten Blockierer der aktuellen Klimaverhandlungen aus. Einmalig 3.000 Euro sind hier ausreichend.

… wird grad internationalisiert und budgetiert, yay!

Betr.: Rettung der Erde

Liebe Mitmenschen,

wir haben ein Problem. Es ist groß und heißt Klimawandel. Für alle, die sich bislang sagten „Ich allein kann doch nix ausrichten“ gibt es jetzt keine Ausreden mehr. Sondern:

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Tue Folgendes JETZT:

  • Registrieren und mitmachen
  • Bloggen, Twittern, Newslettern über diese Aktion
  • Netzwerke und engagierte Menschen ansprechen

Warum ist diese Aktion so wichtig?

Erste Folgen der globalen Erwärmung sind bereits in reichen Industrienationen wie Deutschland zu spüren – für die Entwicklungsländer bedeutet der Klimawandel schon heute eine Katastrophe! Dürren, Stürme und Überschwemmungen töten Menschen, zwingen sie zur Flucht und verschärfen ohnehin prekäre Lebensbedingungen. Der auf fossilen Brennstoffen basierende Energiehunger der reichen und aufstrebenden Länder bedroht die Sicherheit von Milliarden.

In 100 Tagen werden wir wissen, ob die Staatenlenker der Welt ihrer Verantwortung für die Menschheit gerecht werden. In 100 Tagen muss beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen ein Abkommen stehen, das ehrgeizig, verbindlich und gerecht dieser ersten globalen Bedrohung begegnet.

Was tun die Klimahelden?

In den kommenden 100 Tagen dürfen wir, die Bürger, keine Zeit verlieren. Mit Mut und Macht müssen wir den Politikern zeigen, das wir beim Klimaschutz auf sie zählen. Dazu ruft Oxfam die Aktion „100 Tage Klimahelden“ aus, um gemeinsam den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen. Klimahelden protestieren, schicken Briefe und Faxe und stellen Politiker in der Öffentlichkeit. Sie erinnern kreativ und engagiert an die dringende Notwendigkeit zum Handeln.

Held/in werden ist ganz einfach: Registrier dich auf www.oxfamklimahelden.de und mach mit!

Dazu auch die Ubercampaign aller großen und kleinen NGOs:

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15 great books on social media (out of 100 found via Twitter)

I’m back from a short holiday at my parents. We walked hills, swam lakes, drank coffee, chatted. Just wonderful. Besides, I read Seth Godin’s „Tribes – We need you to lead us“ and also a good chunk of „Wikinomics“ by Don Tapscott and Anthony D. Williams.

Easy to guess, both books are in favor of the opportunities Web 2.0 offers us nowadays (low costs of communication, open source, global reach etc.). While Godin takes these as a natural and much more concentrates on leadership and empowering people („tribes“) to follow you – now that one has these opportunities at hand, there’s in fact an obligation to go for your dreams, he says.

Both books are bold, extremely positive („American“) and thus… great. Both remind me that I should push my project the ambassador and implement their findings in our company (rather: network) nest. In the midst of this relaxed environment and inspiration I stumbled upon a tweet about the „100 best books on social media“, so of course I had a glance. From there I picked my 15 favourites with a firm will to really read them in the next couple of months consume a good part of these somewhen. More important: Getting to action after reading ;-)

Here they are (links lead to blog/website of author/s):

Twitter Power, Joel Comm
Groundswell, Charlene Li + Josh Bernoff
The New Rules of Marketing and PR, David Meerman Scott
The Whuffie Factor, Tara Hunt
ProBlogger, Darren Rowse + Chris Garrett
Social Media Marketing, David Evans
Free, Chris Anderson
Smart Mobs, Howard Rheingold
Naked Conversations, Robert Scoble + Shel Israel
The Wisdom of Crowds, James Surowiecki
Linked, Albert-László Barabási
Putting the Public Back in Public Relations, Brian Solis
Buzzmarketing, Mark Hughes
Blogging Heroes, Michael A. Banks (links to free e-book!)
The New Age of Innovation, Prahalad + Krishnan

Seth Godin asks a favor at the end of his book: „Give this copy to someone else“. So I’ll ship the book to whoever comments this article first! Meanwhile, if you own one of the books above, I’d be glad you could lend, donate or sell it to me, just as you wish.

Buzzmarketing

#wrangelkiez

Liebe Alle,

jeder der schreiben, knipsen, filmen, reden oder einfach nur zuhören kann sei eingeladen zum Social Design Projekt Wrangelkiez Collection.

Fünf Tage lang erkunden acht internationale Designer die Nachbarschaft, suchen nach den versteckten Ressourcen des Kiezes und diskutieren mit den Einwohnern, was gebraucht wird und was den Wrangelkiez so besonders macht. Gemeinsam mit den lokalen Handwerksbetrieben und Kultureinrichtungen entwickeln die Designer Konzepte zur Belebung des sozialen und wirtschaftlichen Austausches. Dabei entstehen Produkte, graphische Arbeiten oder Dienstleistungen, welche die Kommunikation und Vernetzung unter den Anwohnern fördern.

Die lieben Designer tigern gerade durch den Kiez auf der Suche nach Problemen, ich sozialmedialisiere aus der Internetkneipe um die Ecke. Dank Kai haben wir auch einen sehr geilen Multimedia-Stream am Start.

Wenn ihr uns supporten wollt, dann stellt Bilder, Filme oder Tweets ins Netz und tagged das Ganze mit #wrangelkiez – wäre toll, wenn wir so eine gewisse Graswurzelaufmerksamkeit bekämen.

Jeden Tag um 19 Uhr gibt es eine offene Präsentation zu den Ergebnissen des Tages – ihr seid herzlich eingeladen. Wer wie ich für gewöhnlich im Prenzlauer Berg zwischen den Jungfamilien dahinsiecht, dem sei gesagt: Kreuzberg ist anders. Und immer einen Besuch wert!

Auf „Du“ mit den Großen: Der World Business Dialogue

Hier und auf freitag.de werde ich mit Anna und Ole LIVE von den Events G20-Gipfel (London), re:publica (Berlin) und World Business Dialogue (Köln) berichten. Morgen, 1. April, geht es los: zwei Tage Insider-News über Politik, Wirtschaft und Web 2.0 – einschalten !!!

„Weltwirtschaftskongress“ wurde er immer von eifrigen Journalisten übersetzt, die den Anglizismus fein säuberlich aus ihrer Kunst verbannen wollten. So oder so: Ein ordentliches Pfund, dieser Titel. Das Ziel: 300 internationale Top-Studenten mit ebenso global aktiven Wirtschaftsbossen zusammenbringen. Alle zwei Jahre vollbringen Studenten der Uni Köln dieses kleine Wunder – ehrenamtlich. Alle zwei Jahre ein völlig neues Team und doch funktioniert es immer wieder. Die maue Kölner Uni wird rund eine Woche lang auf links gedreht, um hier ein stattliches Kongresszentrum zu errichten.

Herbert Hainer von adidas, Richard Pott von Bayer oder Henning Kagermann von SAP – wie üblich, findet sich der ein oder andere aus dem DAX ein. Bei dieser 12ten Auflage des Kongresses werden sie selbst hier, vor Wirtschaftsstudenten, der vermeintlichen Klientel und den Mitarbeitern von morgen, kritischer denn je beäugt. Zum ersten Mal seit langen Jahren weicht das Kongressthema auf, orientiert sich nicht mehr so strikt an rein betriebswirtschaftlichen Ekenntnissen, sondern es fallen auch Schlagwörter wie Sinn und Verantwortung, natürlich schön verpackt als „Corporate Social Responsibility“. In Workshops wird über grüne Wertschöpfungsketten, die faire Verteilung von Ressourcen und „Sustainable Marketing“ gesprochen, ja sogar einen vom BUND haben sie eingeladen, der den Anwesenden den Kopf zum Thema Greenwashing waschen darf.

Sie müssen sich bewegen, Krise hin oder her. Dass der Verbraucher dank Web 2.0 immer besser bescheid weiß, das der kleinste ökologisch oder sozial verwerfliche Fehltritt zum Brandherd werden kann, diese Themen können nicht länger weggenickt und mit Mehdornschem Stoismus übergangen werden. Also wollen sie ihn verstehen, den LOHAS, der über soziale Netzwerke schneller an Informationen denn je gelangt und gute wie schlechte Nachrichten in Windeseile weiter verbreitet.

Der Wirtschaft geht es nicht gut. Aber sie kann immer noch Spass machen, Leidenschaft wecken, Werte schöpfen. Und wenn Business-Studenten das große Wort Nachhaltigkeit als Kerndisziplin von Unternehmen ausmachen, dann sollte man nicht gleich reflexhaft abwinken. Ob die Manager von morgen nur kühl neue Zielgruppen ausspähen oder tatsächlich eine bessere Welt wollen – das wird meine Leitfrage für die kommenden zwei Tage sein.

22 tips to fundraise with twitter (inkl. sehr viel Vorlauftext über das Spenden an sich ;-)

2,500 $ in 90 Minuten. 10.000 $ in 48 Stunden. 15.000 $ in 24 Stunden.

Bei diesen Zahlen handelt es sich nicht etwa um das Salär von Rennmaus M. Schumacher zu besten Ferrarizeiten. Weit gefehlt. Das sind Spenden. Spenden! In Rekordzeit erwirtschaftet über… (tä-dää) twitta (wie der Berlina sacht). Entnommen sind die Zahlen dem Blog von Beth Kanter, die wohl zu den Gurus zählt, wenn es um Social Media Beratung für Nonprofits geht. (Ein schöneres Wort ist übrigens „Social Profit Organization“, heute gelernt).

Mit Red Bull und ein wenig Obst im Magen tauchte ich dann also letzte NDonnerstagnacht immer tiefer in Beth´s Blog und die Geheimnisse des süchtig machenden twitterversums ab. Und: Wie man es spendenmäßig nutzen kann. Denn ich bin betroffen: Für das Projekt WE Benin fehlen uns noch ein paar Tausender. Mehrere Mails von Bekannten riefen in der vergangenen Tagen außerdem zu Spenden auf (s.u.).

Klar, jedes der Projekte hat Spenden verdient. „Take it from the rich“ ist so eine meiner Grundeinstellungen. Will sagen: Lasst Unternehmen weiter ihre Kohle machen und hier und da ruhig ein bisschen böse-kapitalistisch sein, WENN sie denn den Sozialaktiven dafür eine Art Ablass – ne, hässliches Wort – äh, monetäre Wertschätzung entgegenbringen.

Sei´s drum. Da sind also A) die vielen Spendenabhängigen – ne, hässliches Wort – Spendenberechtigten! und B) Unternehmen oder Einzelpersonen, von denen man annimmt, sie hätten immer noch Geld. Nun geht es schlicht gesagt darum, diese Lücke zu füllen. Ein eigener Rückblick in dieser Sache:

1. Das Berliner Twestival, innerhalb von rund 60 Stunden sportlich aufgezogen, „kostete“ mich zwei volle Arbeitstage und spielte 260 Euro ein. Neue Kontakte, learnings und Spaß mal beiseite gelassen – rein finanziell war das nicht so der Bringer. Nicht, das es mir für den Empfänger charity:water leid täte. „250k and growing“ sind durch die weltweite Aktion bereits eingegangen. Bei den nächtlichen Recherchen kam übrigens heraus, das charity:water schon vormals von den Social Influencers auf twitter gefördert wurde – dieses Glück muss den Wassermännern erstmal jemand nachmachen…

2. Eine Rundmail an 6000+ Menschen auf Xing, die sich gar in der von mir mit-moderierten Gruppe dropping knowledge zu sozialen Zwecken – theoretisch – bekennen, brachte einen Rücklauf von nahezu null. Das war doch recht erschreckend, auch wenn meine Mail vielleicht etwas in der Hektik formuliert war. Unpersonalisierte Rundmails sind aus meiner Liste der wirksamen Kontaktmittel jedenfalls gestrichen.

3. facebook, ein Ort, an dem ich mich noch gar nicht so lange herumtreibe, bietet die recht schöne Option, flott Aktionen aufzusetzen und die eigenen Kontakte dazu einzuladen. Aufgrund der deutliche höher frequentierten Infos, die fb über das eigene Netzwerk vermittelt, scheint mir der soziale Schmierstoff im Gegensatz zu Xing weitaus höher. Ergo: Die Effektivität in Sachen sozialer Aufmerksamkeit.

4. Zurück zu twitter: Mit Ausläufern „brachte“ mir das Herumwirbeln rund um´s Twestival ca. 50 neue Follower ein, auch wenn die Organisatoren in London es in der Hitze der Schlacht vergeigten, mein/unser twitter-Profil auf die offizielle Seite zu stellen. Momentan geht es bei mir in recht imposanten Zehner-Follower-Schritten pro Tag vorwärts, vermutlich, weil ich dank Kanter-Tipps und diverser twitter-Marketing-Tools nun den Opinion Leadern auf der Spur bin… urgs, da bin ich grad ins Bullshit Bingo abgerutscht, sorry.

5. Ich präsentiere euch nun also gerne die Projekte, die mich per Rundmail (!) animierten, den eigenen Spendenaufruf weiterzuleiten. „In allen möglichen Netzwerken und Medien die euch zur Verfügung stehen verbreiten“ wie es da immer so schön heißt. Aber hat man die immer so parat? Wie oft kann man enge Freunde mit Spendenaufrufen nerven? Welches Social Network wäre geeignet? Welche Einzelperson könnten helfen? All das bedeutet zunächst mal unbezahlte Kopfarbeit, will man es halbwegs nett anstellen. Eine Twitternachricht, die automatisch auch bei facebook landet, geht da schnell von der Hand. Davon aber größere oder gar virale Effekte zu erwarten, ist so unwahrscheinlich, wie Michel Friedman erfolgreich das Wort abzuschneiden.

6. Hat dieser Blog ausreichend Leser, um für die Projekte wirklich was zu erreichen? Hätte ich nicht viel schneller auf den Punkt kommen müssen, statt hier meine Abhandlung über Spenden voranzustellen? Hat dieser Blog ausreichend vermögende Leser? Wichtiger noch: Können sich die Leser dieses Blogs mit der ein oder anderen Thematik schnell anfreunden, denn schlussendlich geht es ja um „Nähe“ – ich muss mich sofort vom Projekt hinter dem Spendenaufruf angesprochen fühlen. Wie also kriegt man pointierter eine emotionale Nähe hin? Das scheint mir eine der Kernfragen in Sachen Spenden…

Anyway, die Spendenberechtigten lauten:

BASKETBALL AID

WER: Andreas Steffen, Kontakt aus dropping knowledge Zeiten

FÜR WAS: Krebskranke Kinder

WIE: Spendenwettlauf zwischen den Städten, deren Teams beim TOP4-Basketball-Pokalfinale dabei sind (Berlin, Frankfurt, Bonn, Düsseldorf).

EXTRAS: Unter allen Spendern wird eine Übernachtung +1 im Marriott zum TOP4 verlost. Rekordnationalspieler Patrick Femerling unterstützt die Initiative.

WIE HELFEN: Spendenkonto: BASKETBALL AID e.V. Kontonummer: 7476876006 Bankleitzahl: 100 900 00 Berliner Volksbank (Bitte bei Verwendungszweck „TOP4“ und das jeweilige Team angeben.)

GENESIS INSTITUT

WER: Gründer Peter Spiegel, dem ich mal die Hand geschüttelt habe…

FÜR WAS: Förderung von Social Businesses (wirtschaftlich effektive, selbsttragende Unternehmen, die den gesellschaftlichen Wandel statt Profitmaximierung voranstellen)

WIE: Mitgliedschaft ab 150 Euro/Jahr oder Spende

EXTRAS: Hoher Promifaktor unter den Supportern – Zugpferd ist Nobelpreisträger Muhammad Yunus, Kofi Annan unterstützt das Vorhaben, beste Kontakte zum DAX und internationalen Vertretern.

WIE HELFEN: Spendenkonto: GENISIS Institut, Berliner Volksbank, Kto. 2107 734 000, BLZ 100 900 00; Stichwort “Social Business Kampagne“

BOOKMOOCH

WER: John, der mir nicht persönlich bekannte Gründer der Seite

FÜR WAS: Server, um das Projekt am Laufen zu halten. Auf bookmooch können Menschen gelesene Bücher vergeben und erhalten – eine sehr charmante Art des weltweiten Tauschens

WIE: 3 Dollar Spende pro Monat sind Johns Vorschlag

EXTRAS: bookmooch bietet ähnlich Wikipedia direkten Nutzen für Spender – kostenloses Wissen innerhalb einer Solidaritätsgemeinschaft.

WIE HELFEN: http://bookmooch.com/m/give_a_little

Tja, nun bin ich mal schwer gespannt, wer aufgrund dieses Postings die Brieftasche zückt. Von welchem Projekt fühlt ihr euch am ehesten angesprochen? Warum ist das so? Wäre toll, wenn wir hier eine Mini-Umfrage zum Thema Spendenmotivation hinkriegten.

Und um jetzt doch noch einen Leserbenefit einzubauen und diesen ellenlangen Post zu Ende zu bringen:

Die Tipps & Tricks der Micro-Donation-Profis @Kanter, @Pistachio, @missrogue, @problogger in plain German – thanks, guys!

1. Konzentriere dich auf wenige Meinungsführer und bitte sie, deine Aktion zu Re-Tweeten (= Nachricht kopieren und weitertwittern)

2. Bitte um Miko-Beträge und denk dir Belohnungen für größere aus

3. Zeige den Spendenstand mit einer Leiste o.ä. in Echtzeit an

4. Mach deine sonstigen Fundraising-Hausaufgaben: Personalisierte Mails, Bloggeransprache, PR, Telefonate etc.

5. Bring deine Freunde zum Re-Tweeten.

6. Benutze Tipjoy

7. Designe ein kleines Icon, das Supporter auf ihr Profilbild pappen können

8. Sende jedem neuen Follower und Re-Tweeter ein zeitnahes, (öffentliches) Dankeschön

9. Verwende ein vielsagendes, kreatives, witziges etc.  TwitPic

10. Verlinke auf ein vielsagendes, kreatives, witziges Video

11. Erfinde Spiele wie „Trick or Tweet“

12. Coin a term, z.B. #twestival

13. Stelle Fragen, die deine Follower betreffen

14. Verweise auf nützliche Quellen

15. Bleib in Verbindung, ohne zu spammen

16. Hast du Spaß an deiner Aktion? Das merken deine Adressaten dann auch. Oder eben nicht…

17. Lass die Leute etwas Persönliches hinzufügen – wie können sie deine Aktion „mashen“?

18. What´s in it for them?!

19. Sei whuffie

20. Erzähl eine individuelle, sofort verständliche Story

21. Hol ein Unternehmen rein, das die Spendensumme verdoppelt („Rucksackspenden“)

22. Demokratisiere, was vorher verschlossen war

PS: Viele Punkte gelten generell zum Aufbau von Followern, aber genau darum geht es: Erst das Netzwerk bauen, dann um etwas bitten (dürfen). Null oder wenig Follower = null Effekt – klar.

Charity World Speed Record (Attempt)

twestival-logo

I start this post @ 2pm Berlin CET. That leaves exactly 54 hours until the…

Twestival Berlin

12 February 2009

8 pm

175+ cities around the world will be hosting Twestivals which bring together Twitter communities for an evening of fun and to raise money and awareness for charity: water.

As for the Berlin event, that I declared responsible for in the wake of last night, we have so far…

N-O-T-H-I-N-G

But we have enthusiasm, ideas & networks, don´t we?!

So this is what we need:

1. Location: A cool spot in Berlin that will host the event THIS THURSDAY @ 8 PM. If you want a rent for this, you better bring your own sponsor…

2. Snacks & Drinks: Maybe the cool spot offers this anyway. If not, maybe you are a caterer and would be glad to take over.

3. Something to do: A scrabble tournament? Table tennis? Live Music? Slam Poetry? An old school barcamp or a Pecha Kucha? Anything´s possible. Throw in your talents & ideas and let´s see what comes up.

Why Twestival? What´s it all about?

The global twestival (twitter + festival) events raise awareness and collect money for charity : water

This non profit organization is bringing clean, safe drinking water to people in developing nations. 100% of the money raised goes to direct project costs, funding sustainable clean water solutions in areas of greatest need. They also work to raise awareness of the water crisis through events, fundraising exhibitions and other public awareness campaigns.

Unsafe water and lack of basic sanitation cause 80% of all sickness and disease, and kill more people every year than all forms of violence, including war. Children are especially vulnerable to the consequences of unsafe drinking water. Of the 42,000 deaths that occur every week from unsafe water and a lack of basic sanitation, 90% are children under 5 years old.

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